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Freitag, 2. Mai 2014

Forscher warnen vor Vermüllung der Meere

Meeresbiologen haben auf dem Meeresboden, der um Europa liegenden Meere, nach Abfällen gesucht, um das Ausmaß der Verschmutzung unserer Meere besser einschätzen zu können. Das Ergebnis erschreckte jedoch selbst die größten Pragmatiker unter ihnen: Sie fanden an allen 32 untersuchten Stellen im Atlantik und dem Mittelmeer Müll, der hauptsächlich aus unverwüstlichem Plastikabfall besteht. Selbst in Tiefseegräben sammeln sich alte Plastikreste an. Die Auswertung der rund 600 Bild- und Videoaufzeichnungen zeigte, dass sich sogar noch mehr als 2000 Kilometer von den Küsten entfernt und bis in 4500 Metern Tiefe Müll im Meer befindet.

Die höchste Mülldichte wurde in Tiefseegräben gefunden. Die Forscher vermuten, dass ein Teil des Mülls durch die Strömung dahin gespült wird und sich dort sammelt. Zudem zeigte sich, dass 41 Prozent des gesamten Mülls Plastikflaschen und Tüten sind. Rund 30 Prozent sind Rest aus der Fischereiwirtschaft, wie alte Netze und Leinen. "Wir waren sehr überrascht zu sehen, wie weit sich unser Müll in den Meeren schon verbreitet hat", erklärte Melanie Bergmann, eine der Studienautorinnen. Mitautor Kerry Howell fügt hinzu: "Der größte Teil der Tiefsee ist vom Menschen noch unerforscht, und viele Stellen haben wir zum ersten Mal besucht.

Wir waren schockiert zu sehen, dass unser Müll schon vor uns da war." Circa 6,4 Millionen Tonnen Müll landen pro Jahr im Meer. Vor allem der Plastikabfall gefährdet nicht nur das Leben vieler Meeresbewohner, auch uns Menschen kann diese Sorglosigkeit teuer zu stehen kommen. Durch die Strömung lösen sich, im Laufe der Jahre, kleinste Plastikpartikel von den größeren Teilen ab. Diese werden von Garnelen und kleinen Fischen als Futter angesehen und gelangen so über die Nahrungskette auch in unsere Speisefische.

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